Seite durchsuchen
 Mail   Ihre Meinung
Israels Siedlungspolitik

Grundlagen des Nahostkonfliktes


Who`s Who   Literatur   Links 


Über das Projekt

Autor: Netstudien
Dienstleister für Studien, Analysen, Rechechen

Kontakt
 


Israel- Startseite
 
Zionismus
Grundlagen
Labour-Ära 1967- 77
Likud-Ära 1977- 92
Ziele und Vorgaben
Akteure der Siedlungspolitik
World Zionist Congess / Jewish Agency
Siedlerbewegung
Lobbying
Schaffung von Fakten
Siedlerführer
Drobless-Plan als Grundlage
Dayan-Weizman-Plan
1977- 1980
1981- 1984
Neue rechte Parteien
Neue religiöse Parteien
Radikale Bewegungen
1984- 1990
1990- 1992
Haltung der USA
Rabin/Peres 1992- 96
Netanyahu 1996-
 
Weitere Projekte:
Homepage
Homepage
Russische Oligarchen
Anatomie der Reichen in Russland
Rothschild
Hintergrund zur Geschichte der Bankdynastie Rothschild.
Mafia
Die italienische Mafia in Politik, Wirtschft und Kultur
Opus Dei
Was steckt hinter der geheimnisumwitterten katholischen Elitetruppe Opus Dei
Vermögens-Listen
Alle Listen der Reichen im Internet
Rockefeller
Geschichte der Rockefeller-Dynastie.
BCCI-Skandal
Background zu einem der größten Bankenskandale im kriminellen Umfeld

Die Entstehung außerparlamentarischer Gruppen

Der Widerstand gegen die Siedlungspolitik der Likud-Regierungen äußerte sich jedoch nicht nur in der Gründung neuer Parteien, sondern manifestierte sich auch in außerparlamentarischen und illegalen Aktionen.

Ein radikaler Teil der Gush Emunim-Siedler begnügte sich nicht mit dem Lobbying und dem pragmatischen Siedlungsaufbau in den besetzten Gebieten. Aus Protest gegen den langsamen Siedlungsausbau und einen mangelnden Schutz der Siedler agierten sie häufig gegen staatliche Verordnungen und Regelungen. Problematisch war in diesem Zusammenhang die Einstufung der Siedlungen als "confrontation settlements", die die Siedler zur Selbstverteidigung und zum Tragen von Waffen berechtigte.

Darüber hinaus wurden die Siedler in ein regionales Verteidigungssystem eingebaut, nach dem jede Siedlung für ihre eigene Sicherheit verantwortlich ist. Siedler leisteten dazu ab 1981 ihren Wehrdienst in Militärstationen ihrer Gegend und unter ihrem Kommando ab.

Die andauernden Zusammenstöße mit Palästinensern förderten bei vielen jüdischen Siedlern ein sehr negatives Bild von den Arabern. Radikale Siedler kritisierten die angeblich lasche Haltung der Armee und nahmen sich das Recht und die Pflicht heraus, die Sache in die eigene Hand zu nehmen. Diese "vigilante philosophy" nahm dann gegen Ende der 80er Jahre mit Beginn der Intifada auch unter den urbanen nicht-ideologischen Siedlern immer stärkere Züge an, zumal sie in den wenigsten Fällen von israelischen Gerichten belangt wurden und die Offiziere der Militärverwaltung ihnen überwiegend positiv gegenüberstanden.

In der israelischen Öffentlichkeit wurde zu diesem Zeitpunkt schon eine "counter-intifada" der Siedler befürchtet, obwohl der pragmatische Gush-Flügel seine anti-arabischen Aktivitäten zu minimieren versuchte.

Die radikalste Ausformung der "vigilante philosophy" bildete sich aus dem Umfeld von Gush Emunim. 1980 verübte eine jüdische Terrorgruppe aus den Reihen der Siedler einige gezielte, tödliche Attentate auf Palästinenser.
Erst als der neue Likud-Premierminister I.Shamir (1983-84) ein Übergreifen der Gesetzlosigkeit auf Israel befürchtete, wurde eine schonungslose Aufdeckung betrieben. 1984 konnte die Gruppe schließlich bei den Vorbereitungen zu einer Sprengung von fünf arabischen Bussen verhaftet werden.
3 Attentäter wurden zu lebenslanger Haft verurteilt und der Rest bekam nur leichte Haftstrafen, aber schon Ende 1991 war keiner mehr in Haft. Zahlreiche Politiker von rechten Parteien zeigten ihr offenes Verständnis für die Attentäter, wegen der Tatenlosigkeit der Armee beim Schutze der Siedler.

Die Beurteilung dieser Terrorgruppe führte Gush Emunim dann an den Rand der Spaltung.
Nach dem Tod des spirituellen Gush Emunim-Führers Rabbi Kook im Jahre 1982, war ein Führungsvakuum entstanden, das verschiedene Rabbis zu füllen versuchten, aber es gab keinen einheitlichen Führer mehr.
Auf der einen Seite standen die radikalen und militärischen Rabbis wie M. Levinger und I. Ariel (Kach-Partei), die die Terrortaten guthießen oder vollstes Verständnis zeigten. Ihnen gegenüber standen Kritiker wie die Rabbis Y. Amital und Ben Nun.

Rabbi Amital war der erste bedeutende Kritiker des Gush aus den eigenen Reihen, der die Glorifizierung der Armee kritisierte und die Entwicklung zu einer one-issue-Bewegung beklagte, die die elementaren Dinge des Judentums vernachlässigte.

Rabbi Ben hingegen befürchtete die Gefahr eines ideologischen Krieges innerhalb Israels, auf den die Araber nur warten würden. 1989 trat er schließlich aus dem Gush Emunim aus, da er nicht weiterhin unter einem gemeinsamen ideologischen Dach mit den radikalen Rabbis wie Levinger leben konnte.
Auch die Amana-Führer kritisierten immer wieder die aggressive Haltung, insbesondere die geistige Mittäterschaft von Rabbi Levinger am Terror, da dies "normale" Siedler abschrecken würde.

Letztendlich kam es jedoch zu keiner Spaltung der Bewegung, und der radikalere Flügel im Gush Emunim setzte sich durch.


 

Seitenanfang


Hintergrund zum Projekt "Israelische Siedlungspolitik" und zur Aktualität der Daten.

Netstudien bietet Agenturen und Unternehmen diverse Dienstleistungen an:

Recherchen zu jedem Thema

Die 10.000 Reichsten der Welt und Blog zu den "Reichsten der Welt"

Marktstudien

Branchenreports/ Firmenprofile

Internet-Trendreports