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Der Drobless-Plan als Grundlage
Nach der Machtübernahme des Likud stellten verschiedene Organisationen und Ministerien konkrete Siedlungspläne für die
besetzten Gebiete vor, die auf verschiedenen Konzepten und Vorgehensweisen beruhten.
Der Drobless-Plan (WZO-Plan) fungierte in den ersten Jahren, ähnlich wie der Allon-Plan während der Labourzeit, als
eine allgemeine Richtlinie aber nicht als eine feste Vorgabe. Jedes involvierte Ministerium versuchte seine
eigenen Ideen zu verwirklichen, so daß es zu einer Verschmelzung mehrerer Pläne kam.
Nur einen Monat nach den Camp-David-Vereinbarungen veröffentlicht und später aktualisiert, demonstrierte der
Drobless-Plan der Öffentlichkeit den Willen an Groß-Israel festzuhalten.
Bis 1984 sollten 16 000 Familien in 46 neuen Siedlungen und 11 000 Familien in den alten Siedlungen auf der Westbank
angesiedelt werden. Ferner sollte hinter den zwei bestehenden Siedlungsketten entlang des Jordan eine dritte
Siedlungskette auf den Bergen von Nablus bis Hebron errichtet werden, zur Erhöhung der Sicherheit der jüdischen Siedler
im Jordantal. Insgesamt wurde für 1984 eine jüdische Bevölkerung von 190 000 Personen in den besetzten Gebieten
prognostiziert, inklusive der Erweiterung der jüdischen Gebiete in Ost-Jerusalem.
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Drobless | 1978 erstellte M. Drobless, Leiter der WZO-Siedlungsabteilung, gemeinsam mit Vertretern des
Landwirtschafts- ministeriums und von Gush Emunim einen Plan, der eine weitreichende Besiedlung der besetzten Gebiete
vorsah
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Das Spezielle an diesem Plan war die explizite Zielsetzung mittels der Siedlungspolitik einen autonomen
Palästinenserstaat zu verhindern. Ähnlich wie in den 1950/60er Jahren in Galiläa sollten die unbewohnten Gebiete
zwischen den arabischen Siedlungen von Juden besiedelt werden, um die Verbindungen zwischen diesen Siedlungen zu
erschweren, die Kontrolle zu erhöhen und ein einheitliches arabisches Siedlungsgebiet zu zerstören. Entgegen der
klassischen zionistischen Siedlungsphilosophie wurde dabei eine maximale Streuung der Siedlungen angestrebt.
Die geplanten Siedlungen wurden in 22 Siedlungsblöcke eingeteilt, um eine gewisse Selbstversorgung der Siedlungen zu
gewährleisten. In der Regel sollten mehrere Siedlungen in der Nähe einer arabischen Stadt zu einem Block zusammengelegt
werden, mit einer arbeitsteiligen Aufteilung der Funktionen.
Dieser Drobless-Plan, der von der WZO und Gush Emunim mit hohen Erwartungen und voller Optimismus konzipiert worden
war, erwies sich in der Folgezeit jedoch als stark unrealistisch, da das Siedlerpotential, das aus
idealistischen Gründen in die Westbank zog, stark überschätzt wurde.
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