James de Rothschildwar ein ähnliches Finanzgenie wie sein älterer Bruder Nathan in London. Zusätzlich zum wirtschaftlichen Erfolg konnte er politische Kontakt zu höchsten Kreise der Pariser Gesellschaft knüpfen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Rothschilds die führende Bankfamilie in Frankreich und investierten in vielversprechende Eisenbahnen und Industrieunternehmen. Mit dem Aufkommen der Aktienbanken verlor die Rothschild-Bank jedoch zunehmend an Boden.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts liessen sich die Rothschilds auch durch zwei Enteignungen durch die Nazis und die Sozialisten unter Mitterand nicht entmutigen und führen bis heute ihre Bankgeschäfte in Frankreich.
Der Bankgründer James de Rothschild hatte drei fähige Söhne, die die Stellung der Rothschilds festigen konnten.
Alphonse de Rothschild führte die Bankgeschäfte und seine Nachkommen gehören 50% der Pariser Bank. Prominentester Vertreter sind Guy de Rothschild, prägende Gestalt nach 1945, und sein Sohn David de Rothschild, der 2003 die Gesamtführung über die englische und französische Rothschild-Bank übernahm.
Gustave de Rothschild und seine Nachfahren besitzen die andere Hälfte der Pariser Bank. Bekannt sind diese Rothschild besonders durch ihre wertvollen Weingüter.
Edmond de Rothschild wird in Israel als einer der Väter Israel verehrt. Seine Nachfahren gründeten eine eigenes, sehr erfolgreiches Wirtschaftsimperium, das heute von Benjamin de Rothschild geleitet wird.
Nathaniel de Rothschild begründete eine unkoventionelle Linie der Rothschilds, die sich mehr den Künsten und dem Weinanbau widmete, als den Geldgeschäften. Der Weinklassiker Mouton de Rothschild steht für diesen Zweig der Rothschilds.
WIEN
Salomon von Rothschild gewährte den Habsburgern hohe Kredite und gilt als einer der Wegbereiter des österreichischen Eisenbahnwesens. Die Wittkowitzer Stahlwerke rundeten das Wirtschaftsimperium ab.
Sein Sohn Anselm v. Rothschild gründete die Creditanstalt, später die größte Aktienbank Österreichs. Anselms Bruder Albert von Rothschild und galt Ende des 19. Jahrhunderts als fähigster Finanzmann in Österreich.
Der Zusammenbruch der Creditanstalt 1931 leitete das Ende der Rothschilds in Österreich ein, das dann 1938 von den Nationalsozialisten vollendet wurde.
NEAPEL
Die Rothschild-Bank in Neapel existierte nur bis 1863, um die österreichischen Besitzungen in Italien zu finanzieren. Mit der Einigung Italiens kam auch das frühe Ende dieser Bank.
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