Rabin übernahm bei seiner Regierungsübernahme ein folgenschweres
Erbe der Shamir-Regierung. Durch großzügige staatliche Förderungen in den letzten Monaten
der Shamir-Amtszeit
wurde mit dem Bau von 11000 öffentlich finanzierten Wohnhäusern in der Westbank begonnen. Rabin mußte wohl oder
übel diese Appartements weiterbauen lassen, da als Alternative sehr hohe Ersatzzahlungen fällig waren, zu denen der
Bau-Minister A. Sharon den Staat verpflichtet hatte.
Bis Ende 1993 investierte die Regierung 3,3 Milliarden $, um in ganz Israel 42 000 Häuser aufzukaufen, für die sich
keine Käufer fanden (Rückgang der russischen Immigrantenzahlen). Gleichzeitig zog sich der Staat danach weitgehend aus
dem Häuserbau zurück.
Weitere 13 000 private Appartements standen im Bau oder in der Planung, von denen die Regierung allerdings 5 000
Wohnungsbauverträge zurückzog.
Die sehr hohen Subventionen der Shamir-Regierung für die einseitige Bevorzugung der Westbank-Häuser wurden im weiteren
Schritt aufgehoben, ebenso wie die kostenlose Errichtung einer Basisinfrastruktur für neue Häuser.
Diese Maßnahmen waren aber nur halbherzig, da sie nicht die Siedlungen im Großraum Jerusalem und im Jordantal
betrafen. Im Endeffekt waren nur Siedlungen betroffen, die Rabin als politisch-ideologische Siedlungen einstufte und
sowieso ablehnte.
Anfang 1995 stellte Rabin einen neuen Plan seines Büros sowie des Haus- und Verteidigungsministeriums vor, der bis
1998 30 000 neue Appartements in den besetzten Gebieten vorsah. Schwerpunkte waren dabei Ost-Jerusalem (15 000
Appartements.) sowie die Region Greater Jerusalem (13 000 Appartements.).
Rabins Nachfolger S. Peres
plante Anfang 1996 mit 13 000 neuen Wohneinheiten für ca. 50
000 Einwohner im selben Zeitraum. Bei Peres` Planungen wurden auch kleine ideologisch-politische Siedlungen
berücksichtigt, die eng mit einigen religiösen Parteien verbunden waren, um deren Stimmen sich Peres bemühte.