Siedler in der Westbank (exkl. Ost-Jerusalem)

Die Bilanz der Rabin-Regierung sieht für einen Befürworter des Siedlungsausbaus sehr beeindruckend aus, auch wenn die unterschiedlichen Zahlenangaben verwirrend sind.
Im Gaza-Streifen, dessen jüdische Bevölkerungszahl stets im Bereich > 4 000 gelegen hatte, steigerten sich erstmals wieder die Einwohnerzahlen signifikant auf knapp 6 000 , obwohl dieses Gebiet im Friedensprozeß für eine Rückgabe vorgesehen war.

Die Zahlenangaben für die Westbank und Jerusalem überschneiden sich oft, da in der Bilanz für Jerusalem sowohl die Gebiete im annektierten Ost-Jerusalem und im umgrenzenden Greater Jerusalem zusammengezählt werden und in anderen Berechnungen Ost-Jerusalem nicht einberechnet wird.

Fakt ist jedoch, daß seit dem Herbst 1993 im Ostteil Jerusalems erstmals eine jüdische Mehrheit besteht. 160 000 Juden stehen 155 000 Palästinensern gegenüber, eine wahrlich rasante Entwicklung, wenn man bedenkt, daß 1979 erst 50 000 Juden in diesem Gebiet lebten.

1996 sollen nach diversen Schätzungen fast 200 000 Juden in diesem Gebiet leben, 50 000 mehr als im Juli 1992. In erster Linie ist dies auf die Ansiedlung russischer Immigranten in den Vororten rings um Jerusalem zurückzuführen.
Trotz aller Überschneidungen in den Zahlenangaben, dürfte die Zahl der Juden, die in den 1967 besetzten Gebieten leben, inzwischen die 300 000 Grenze weit überschritten haben.

Auch bei der Landfrage zeigt sich eine eindeutige jüdische Dominanz.
Ende 1992 befanden sich ca. 60 % der 1, 4 Millionen acres in der Westbank (exkl. Ost-Jerusalem) in jüdischer Hand, d.h. unter jüdischer Kontrolle. 61, 5 % des Landes gehören trotz jüdischer Kontrolle weiterhin palästinensischen Besitzern, die jedoch keine Verfügung über ihr Land besitzen. 30, 5 % sind unbebautes israelisches Staatsland und 8 % sind Staatsland mit bebauten Siedlungen.

Im Gaza-Streifen kontrolliert Israel 35 % der 125 000 acres.

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