Opus Dei ist eine ultrakonservativ-katholische Organisation, die
den Einfluß des traditionellen Katholizismus auf die Gesellschaft stärken will. Der
Katholizismus des Opus Dei
orientiert sich jedoch an der Kirche vor dem zweiten vatikanischen Konzil.
Opus Dei strebt ein konsequent christliches Leben von Menschen aller Berufe und sozialer
Schichten in der Alltags- und
Arbeitswelt an, mit der Absicht der Selbstheiligung.

Der Weg zur Selbstheiligung ist jedoch dornig. In einem Buch hat der Opus Dei-Gründer
Escriva, der bis zu seinem Tode 1975 Opus Dei leitete, die Grundsätze des
Ordens und die Regeln für das tägliche Leben zusammengefaßt. Lange Zeit galt dieses Buch als
großes Geheimnis, da es
nur unter Mitgliedern verteilt wurde. Durch einige Aussteiger wurden die Passagen des Buches
jedoch auch der
Öffentlichkeit bekannt.
Es ist ein propagiertes Ziel von Opus Dei, die Gesellschaft zu infiltrieren und als "Elite
Gottes" auch
Machtpositionen anzustreben. Hauptziel ist dabei die Kontrolle des römisch-katholischen Zentrums in Rom.
Escriva wird mit Abraham und Christus auf eine Stufe gestellt, d.h. er soll auch einen
Bund mit Gott geschlossen
haben. Er sei ein von Gott geschaffenes Instrument zur Rettung der Kirche, angesichts
der Erosionsprozesse der
Autorität und der Disziplin der Kirche. Mit dem göttlichen Willen und damit der absoluten
Wahrheit ausgestattet,
erwartet die Opus Dei-Spitze inbesondere von den internen Mitgliedern einen absoluten
Gehorsam und
Unterordnung.
Der militante Katholizismus, der sich u.a. durch eine rege Missionstätigkeit unter
(potentiellen) Führungskräften
auszeichnet, wird dabei mit einem autoritären Konservatismus und einer Arbeitsethik gepaart.
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