Schon in den 80er Jahren gab es zahlreiche Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei der BCCI-Bank. Aber erst durch
detaillierte Untersuchungen der Bank of England, die der BCCI 1990 Betrug vorwarf, brachten den Fall ins Rollen.
Nach dem Betrugsvorwurf und dem Konkurs im April 1990 mit einem offiziellen Verlust von 498 Mio $, kaufte Scheich Zayed
al-Nahayan formal die Bank, garantierte für die Verluste und wechselte die Bankführung aus.
Doch die Entwicklung war nicht mehr zu stoppen. Am 5.6. 1991 wurde die BCCI dann weltweit geschlossen. Der Scheich
wurde von diesem Schritt überrascht, da er 4 Mrd $ zur Aufrechterhaltung und Umstrukturierung der Bank zugesagt hatte.
Abu Dhabi beschuldigte daraufhin die BCCI-Bank des Betruges und Mismanagements, mit eigenen Verlusten von insgesamt 6
Mrd $.
Insgesamt beliefen sich die Verluste für die Anleger auf rund 10 Mrd $.
1994 begann in Abu Dhabi der Prozeß gegen 12 leitende Angestellte der BCCI. Der Hauptangeklagte Swalih Naqwi
wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt, dann an die USA ausgeliefert, wo er zu 8 Jahren Haft und zu einer Geldstrafe von
255,4 Mio $ verurteilt wurde.
Der Bankgründer Abedi hatte 1988 einen Herzinfarkt erlitten und sich zunehmend aus dem Geschäft zurückgezogen. Er
wurde in Abwesenheit zu 8 Jahren Haft verurteilt. Ein Jahr später verstarb er in seinem Heimatland Pakistan.
Im Dez. 1994 begannen Verhandlungen über eine Entschädigung von 1,8 Mrd $ an die Gläubiger. Im Dez. 1996 wurde
eine Einigung erzielt:
Die Kreditgeber der BCCI erhalten 2,65 Mrd $ (das sind 24, 5 % ihrer Kredite). Weitere
Zahlungen sollen später geregelt werden. Bis dato hatten die Liquidatoren 4 Mrd $ sichergestellt: u.a. zahlte der
Scheich von Abu Dhabi 1,75 Mrd $ und der Bankier Mahfouz aus Saudi-Arabien 245 Mio $.
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